FSJ – ein Erfahrungsbericht

Wir sind zwei FSJ` lerinnen, die zurzeit ein freiwilliges soziales Jahr in dem katholischen Kindergarten St. Franziskus in St. Leon- Rot absolvieren. Manchmal ist es gar nicht so leicht zu entscheiden, was man mit seinem Berufsleben anfangen will. Und wenn man sich dann mal entschieden hat, sind die Wege und Möglichkeiten nicht immer so klar. Wir möchten euch im folgenden Bericht ein bisschen was von unseren Gründen für- und unserem Vorgehen bis hin zu einem FSJ erzählen und euch Einblicke in unseren Alltag geben.  

Wir beginnen mit einem Überblick: 

FSJ ist die Abkürzung für Freiwilliges Soziales Jahr.
Das FSJ können junge Menschen zwischen 15 und 26 Jahren machen. Ein FSJ dauert zwischen 6 und 18 Monaten, in Ausnahmen auch 24 Monate. Beim FSJ arbeiten junge Menschen in einer gemeinwohlorientierten Einrichtung mit. Sie tun dort etwas, das gut für das Zusammenleben aller Menschen in der Gesellschaft ist. Das nennt man Engagement. Für ihr Engagement erhalten Freiwillige kein Gehalt, sondern ein Taschengeld.
In den Einrichtungen probieren die Freiwilligen verschiedene Tätigkeiten aus. Einrichtungen können zum Beispiel Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Jugendkulturzenten, Sportvereine und politische Organisationen sein. 

Die Freiwilligen erhalten dort Einblicke in das Berufsleben, sammeln praktische Erfahrungen und können den Arbeitsalltag in dem jeweiligen Beruf kennenlernen. Sie können ausprobieren, welche Aufgaben und Tätigkeiten gut zu ihnen passen, können eigene Projekte planen und durchführen, andere Freiwillige bei den Bildungstagen vom FSJ treffen und vieles mehr. 

Im FSJ sind Freiwillige in Vollzeit tätig. Vollzeit bedeutet 37 bis 39 Stunden pro Woche. Während des FSJ erhalten die Freiwilligen Taschengeld, zum Teil Unterkunft und Verpflegung oder Geld dafür und eine beitragsfreie Versicherung in allen gesetzlichen Versicherungen

Persönliche Erfahrungen:

Von unseren persönlichen Erfahrungen möchten wir euch einzeln, bis zu unserem Zusammentreffen erzählen. 

Giulia

Hallo, mein Name ist Giulia und ich mache mein FSJ vom 01.09.20- 31.08.21. Meine folgenden Erfahrungen beziehen sich auf den bisherigen Zeitraum vom 01.09.20 – 16.12.20.

Bevor ich beginne, eine kurze Zusammenfassung der letzten Monate weiterzugeben, sollte vorab erst einmal genannt werden, was mich dazu bewegt hat ein FSJ anzutreten. 

Ich habe 2020 mein Abitur an der Käthe- Kollwitz Schule in Bruchsal mit der Fachrichtung Gesundheit & Pflege absolviert. Durch mein dort errungenes Wissen wurde mir bewusst, dass ich einmal einen sozialen Beruf erlernen möchte. Schnell war mir klar, dass Erzieherin für mich in Frage kommen würde. Da ich jedoch noch andere berufliche Interessen vertrete, wollte ich mich vorerst nicht festlegen. In der Schule wurde bereits des Öfteren das FSJ angeworben und dies hielt ich für eine gute Idee einen Einblick in den Alltag einer Erzieherin zu erlangen. Schon bevor ich das Abitur bestanden habe, habe ich mich eigenständig nach umliegenden Stellen im Internet erkundigt. Eine Freundin, welche selbst im St. Franziskus Kindergarten arbeitet, erzählte mir dann von einer freien  FSJ-Stelle. Sofort schickte ich eine Bewerbung dort hin, da ich früher einmal selbst in der Einrichtung ein Kindergartenkind sein durfte und dementsprechend mit einigen Erziehern und den Räumlichkeiten vertraut war. Kurz darauf durfte ich auch schon zum Vorstellungsgespräch erscheinen und bekam die Stelle. Anschließend musste ich mich noch an den Caritas Verband, sprich den Träger wenden, um alles Formelle zu klären. In der Einrichtung habe ich dann das Team, die Auszubildenden und die zweite FSJ` lerin, Lena kennengelernt.

Lena

Hallo, ich bin Lena und habe 2020 mein Abitur gemacht. Von Oktober 2020 bis Juni 2021 werde ich mein FSJ im Kindergarten St. Franziskus absolvieren. Hier sind meine Erfahrungen mit der Bewerbung und dem Weg zu meinem FSJ Platz:

Während meines letzten Jahres in der Schule war mir noch nicht klar, wie es danach weitergehen soll. Da hat es sich sehr gut angeboten, ein Jahr „Pause“ zu machen, um mich selbst besser kennenzulernen und in einen Einblick in den Beruf des Erziehers zu bekommen. Das FSJ kannte ich bereits von meiner Schwester und ich wusste gleich, dass ich etwas mit Kindern machen möchte. Daraufhin habe ich mich bei der Caritas beworben. Dort wurde mir schnell geantwortet und ein Telefongespräch mit mir über meine Interessen geführt. Dabei haben sie mir den Kindergarten St. Franziskus empfohlen und mich mit der Leiterin des Kindergartens in Verbindung gesetzt. Als ich kurz darauf zu Besuch in den Kindergarten kam, wurde mir die Einrichtung gezeigt und ich konnte mich mit der damaligen FSJ` lerin unterhalten. Dies hat mir sehr viele Einblicke in die Aufgaben einer FSJ` lerin gegeben. Die Caritas hat zusammen mit der Einsatzstelle den Vertrag erstellt, den ich dann unterschrieben habe und damit schon den Platz als FSJ im Kindergarten St. Franziskus hatte. Neben dem Team und den Auszubildenden habe ich dann auch die zweite FSJ` lerin, Giulia, kennengelernt. 

Unsere bisherige Zeit im Team

An unserem ersten Arbeitstag wurden wir sehr herzlich von dem liebevollen Team empfangen und konnten uns schnell in unseren neuen Alltag einarbeiten. Zusammen mit den Erziehern und den Kindern in unseren Gruppen bereiteten wir einen Stuhlkreis vor um uns einander gegenseitig vorzustellen. In den darauf folgenden Tagen beziehungsweise Wochen lernten wir, dass der Beruf Erzieher/ -in nicht nur aus malen, basteln und spielen bestehet, sondern sich im Wesentlichen auf die vorschulische Erziehung bezieht. Damit sind beispielsweise Projekte über Feiertage, etc., aber auch das trainieren sprachlicher, geistiger und motorischer Fähigkeiten gemeint. Wir bekamen selbst die Chance zusammen im Team Projekte zu planen, an Teammmeetings teilzunehmen und mit den Kindern das Haus und den Gruppenraum zu gestalten. Des Weiteren entwickelten wir ein Händchen im Umgang mit den Kindern, welches sich auch anhand von kleinen Geschenken oder Umarmungen der Kinder wiederspiegelte. Nach unserem Empfinden geben die Kinder einem sehr viel Liebe und Dankbarkeit zurück und das Team nimmt einen herzlich auf.

Wir würden jedem, der Spaß daran hat, mit Kindern zu arbeiten, das FSJ hier im Kindergarten unbedingt weiterempfehlen.